31
Mai
2010

Frösche legen in Griechenland Autobahn lahm

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Woanders verlassen die Ratten das sinkende Schiff.
In Griechenland sind’s die Frösche.

Was uns nicht weiter verwundern sollte. Die Griechen waren schon immer ein bisschen eigen. Nicht mit ihren Finanzen. Die nehmen sie eher leger. Beziehungsweise von uns. Aber wie sagten schon die alten Römer, die auch über die Griechen herfielen und dabei sogar Archimedes erschlugen, der womöglich grade dabei war, den ersten Computer zu erfinden? Non Olet! Na gut. Das galt eigentlich der Klo-Steuer. (Vorschlag an unsere Regierung?) Aber wenn man schon von einer Horde Euro-Barbaren vereinnahmt wird, kann sich ein hochgeistiges Volk schließlich auch mal einen niedergeistigen Spruch ausleihen. So was Gewöhnliches fällt einem Haufen Dichter, Denker und Philosophen immerhin nicht gleich auf Anhieb ein.

Die gondeln lieber in super-modernen U-Booten rum. Vom deutschen Steuerzahler gesponsert. Da können sie träumerisch die Tiefsee betrachten, solange das BP-Öl noch nicht bei ihnen angekommen ist. Atlantis und so! Sie verstehen. Da kann jeden Moment ein Angriff drohen. Also von den Atlantern. Deshalb braucht Griechenland auch so viele U-Boote. Von Deutschland. Was wiederum die deutsche Rüstungs-Industrie erfreut. So gute Kunden hatten die selten. Kaufen Schieß-Krams als gäb’s kein morgen mehr. Und bezahlen wollen so vergeistigte Menschen solch profanes Zeug selbstredend nicht. Was mächtig beruhigend für die Deutsche Rüstungs-Industrie ist. Denn müssten die Griechen selbst bezahlen, könnten die lange auf ihr Geld warten.

Deshalb bürgt auch der deutsche Steuerzahler vor Abwicklung jener Geschäfte und zahlt danach die Zeche. Hier ein paar Milliarden und da ein paar Milliarden. Und das Schönste dabei ist, das gehört nicht mal zum Rettungs-Paket. Nein. Das ist unser ganz eigener Beitrag. Zur griechischen Erbauung. Ist ja auch, wenn man’s recht betrachtet, so was wie ein Ersatz-Freizeit-Programm. Wenn die da alle keine Arbeit mehr haben. Dann brettern die einfach mit ihren tausenden deutschen Panzern über die Pampa oder spielen mit ihren Flugzeugträgern und U-Booten Schiffe versenken. Philosophisch korrekt. Das versteht sich von selbst.

Krötendreck!
Da sind mir doch allen Ernst(ines*) die Frösche abhanden gekommen. So rein erklärungs-technisch. Andererseits. Im Lichte des obigen Geschwafels können Sie sich ja nun leicht selbst ein Bild machen. Warum sogar Frösche die Flucht ergreifen.

Sind vermutlich auf dem Weg zu uns.
Mit kleinen Anträgen für deutsche Finanz-Hilfe im glitschigen Gepäck.

Ach Gottchen.
Jetzt ist unser Bundespräsident zurückgetreten.
Zuviele Kröten geschluckt?**
LynxxAugen
*Man! Was bin ich heute wieder politisch korrekt, wa.
**Aber immerhin erst, NACHDEM er durch seine Bundespräsidiale Unterschrift das 147 Milliarden-Gesetz gültig gemacht hat. Und: Wau. Ich werde immer besser. Äh. Anfragen (kostenpflichtig) für hellseherische Dienste erst ab nächster Woche.

28
Mai
2010

Ich bin eine Zicke

zicke
Yeah!
Und so was von Mäh!
Oder Bäh?

Mist!
Da bin ich schon eine Zicke. Mit allem Drum und Dran sogar. Sie wissen schon. Pechschwarzes Herz, finsteres Gemüt, lungere immer an Spalieren rum. Und wenn nicht da, dann im www. und zerreiße empfindlichen Künstlern das schluchzende Seelchen. Trample drauf rum. Hau ihnen eins an die Waffel. Und so weiter.

Aber weiß ich, welche Basis-Laute so ein Tier von sich gibt?
Nein.
MähBäh!
Buhäää?

Klar. Ich meckere nur unkonstruktiv rum. Über Frühstücks-Direktor Koch, der in Wahrheit DER geniale Finanz-Experte der CDU ist. Weswegen die (und alle Welt) den jetzt schon fürchterlich vermissen. Der Mann hat sich schließlich was dabei gedacht, als er Hessen in die größte Pleite aller Zeiten geritten hat. Ein Zukunfts-Visionär! Das ist der in Wirklichkeit. Der hat die Schulden-Krise schon Jahre vorweg akribisch umgesetzt.

Oder nehmen Sie mal Guido. Die Neue Mexikanische Schweine-Grippe. (Nein, das sind zwei Mecker-Themen. Auch wenn’s so aussieht. Die gehören nicht zusammen.) Die Öl-Pest. (Also echt jetzt. Nein. Auch damit meine ich nicht Guido. Obwohl… äh... Lassen wir das.) Unsere ganze Regierung. Gegen die jede Öl-Pest ein Segen ist. Da! Hab schon wieder gemeckert. Statt konstruktiven Optimismus zu verbreiten.

Aber ich sage Ihnen mal was.
In Wahrheit bin ich ein Sonnen-Scheinchen.
Ein Schnucki-Putzi. Brabbel-Schnurpsi. Mit einem butterweichen Keks-Herzchen. Und dem Gemüt eines ähem Schnubbel-Häschens. Oder, wenn unbedingt Zicke, dann allenfalls so was wie'ne Kuschel-Zicke. Mit großen Schmuse-Augen.
Voller Tränen.
Heul!

Weil Sie mich gerade gekränkt haben.
Mit Ihrer leichtfertigen Klassifikation.
Und jetzt bin ich beleidigt. Obendrein.
Sozusagen die Leberwurst unter den Zicken.
Das musste mal gesagt werden!

Na? Und wie fühlen Sie sich jetzt?
So richtig mies?*
Geschieht Ihnen ganz Recht.
LynxxAugen
*Schwere Entscheidung, wa. Einerseits möchten Sie enthusiastisch „Jawohl!“ schrei(b)en. Andererseits trauen Sie dem Keks-Herzchen nicht so ganz. Übern Weg. :) Echt blöde. Das.

25
Mai
2010

147 Milliarden Gründe, das sinkende Schiff zu verlassen

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Eben las ich, dass Frühstücks-Direktor Koch seine Ämter niederlegt. Seine politischen. An die er sich bisher wie mit Uhu festgepappt geklammtert hat. Und auch noch alle! Um in „die Wirtschaft“ zu wechseln.

Gratulation!
Herr Koch.

Immerhin haben Sie gerade mal einen halben Tag gewartet, mit Ihrer interessanten Ankündigung. Nachdem Sie geholfen haben das 147-Milliarden-Gesetz durch zu winken. Das den deutschen Steuerzahler (und nur den deutschen*) nunmehr per Gesetz befiehlt, 147 Milliarden Euro durch Einsparungen im eigenen Land aufzubringen. Rauszurücken. An irgendwen. Vermutlich Ihre neuen Wirtschafts-Arbeitgeber.

Als letzter Coup, das muss ich schon sagen, ziemlich unerreicht.

Aber wie sagt man so schön, bester Herr Koch. Lieber dreist als dumm. Nicht wahr. Oder doch eher: Lieber dumm-dreist als der Letzte? Na ja. Wie auch immer. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in den nächsten Wochen noch ganze Rudel politischer Flucht-Ratten sehen werden, die im Schweins-Galopp den Milliarden hinterher eilen. Weg vom sinkenden Schiff ‚Deutsche Politik’. Denn da ist nichts mehr zu holen.

Schlimmer noch. Möglicherweise, ja doch, möglich ist ja alles, erwacht sogar das dröge deutsche Volk und krakeelt mal. Wenn die Renten gekürzt, die Löhne gesenkt, die Steuern erhöht, die Preise explodiert und das Gesundheitswesen kahl geschlagen ist. Per neuem Gesetz. Das Sie, Herr Koch, heute Morgen hurtig mit Ihrer noch gültigen, politischen Stimme ermöglicht haben. Da würde ich auch zusehen, dass ich Land gewinne. Vorzugsweise in „die Wirtschaft“. Wo Ihnen – und Ihren Mit-Gesetzes-Machern – schon ein schönes Vorstands-Pöstchen gewiss ist.

Zu Recht!
Denn das gab’s nicht mal im alten Rom.
Ein Gesetz zum Ausplündern eines ganzen Volkes.
Innerhalb von nicht mal einer Woche geschrieben, genehmigt und … hm? Wie könnte ich das jetzt beschreiben? So einen, bislang in Deutschland völlig unbekannten Vorgang? In Lichtgeschwindigkeit durch den Bundestag geschmissen? In einem Land, dass gewöhnlich für die Neuregelung der Verpackungs- Größen-Ordnung 7 Jahre braucht.

Sorgen muss uns das allerdings nicht machen. Denn DAS war die Ausnahme von der Regel. Was jeder schon daran sehen kann, dass just jenes Gesetz zur Verhinderung oder wenigstens Regulierung schlimmster Spekulations-Auswüchse, das eigentlich VOR dem 147-Milliarden-Gesetz kommen sollte, nun doch nicht kommt. Leider. Ja. Geht nicht. Da muss erst der G20-Gipfel abgewartet werden. Und danach, Upsi, ist auch nicht mit so einem Gesetz zu rechnen. Weil da bestimmt das eine oder andere Land was gegen hat. Und als aufrechte Demokraten werden wir uns natürlich dem Mehrheits-Willen beugen.

Und wenn uns Deutschen dann endlich auch das Wasser bis zum Hals steht, nur keine Bange. Denn dank des fabelhaften neuen Gesetzes werden sich auch dann noch Möglichkeiten finden, die eine oder andere Milliarde aus uns raus zu kwetschen. Während Sie und Ihresgleichen, bester Herr Koch, weitab vom politischen Desaster wie Fettaugen oben schwimmen. Reich und fröhlich - und für alle Zeit sicher aufs Komfortabelste gepolstert. Durch das schnellste Gesetz in der Geschichte Deutschlands.

Das Nasser-Lappen-Gesetz.
Das was?
Oh bitte. Schont meine Nerven.
Versucht’s mal mit denken.
LynxxAugen
*Ach? Das wussten Sie nicht? Dass kein anderes EU-Land bisher auch nur eine mündliche Zusage zum hähä 750-Milliarden-Rettungs-Paket gemacht hat? Und vermutlich auch nie machen wird? Klar. 750 Milliarden? Gerecht verteilt auf Banken und EU-Länder? Selten so gelacht. Äh. Nicht wir. Die anderen. EU-Länder. Banken. Spekulanten. Über uns. Die Deutschen. Denn wir sind die mit dem GESETZ! Die in den nächsten 20 Jahren jeden Fehltritt eines anderen EU-Landes, jedes Verspekulieren einer Bank mittels unserer Steuern abstottern müssen. Und wir werden auch die einzigen bleiben.

21
Mai
2010

US-Forscher stellen erstes synthetisches Lebewesen her

bazillus
AFP:
Ein Team um den umstrittenen US-Genforscher Craig Venter hat erstmals eine Zelle mit komplett künstlichem Erbgut geschaffen. Der Gensatz sei komplett aus chemischen Elementen im Labor erzeugt und in ein Bakterium eingesetzt worden, teilte Venter mit. Venter betonte, die Erzeugung eines synthetischen Kleinstlebewesens sei "ein wichtiger Schritt - in der Wissenschaft wie in der Philosophie"

Ipfui!
Gibt es nicht schon genug Lebewesen, die uns auf die Eier gehen? Ganz natürlich entstandene, die man – soweit es den Mangel an Gehirn, beziehungsweise Charakter betrifft - getrost Kleinstlebewesen nennen kann? Der Gattung Merkelitis, Ackermannius oder Westerwellonia? Die ganz genauso an uns kleben und von unserer Substanz leben wie all die anderen rein biologischen Keime. Bazillen. Halt Kleinstlebewesen.

Ja, echt jetzt.
Sind wir nicht schon gestraft genug?
Als dass so ein Trottel daher gekaspert kommt und dergleichen auch noch synthetisch herstellen will. Und um das Maß voll zu machen, meschugge von einem „Triumph der Philosophie“ schwafelt. Was soll das für eine Philosophie sein? Der fatalistische Wettstreit, wer den Größten an der Waffel hat? Sich am schnellsten selbst eliminieren kann? Mit dem supitollsten Tritt-noch-mal-drauf Schild an sich zu kleben rumläuft?

Eigentlich hatte ich mir in den letzten drei Jahren das Staunen fast völlig abgewöhnt. Reine Selbsterhal- tungs-Taktik. Ich kann schließlich nicht andauernd wie ein lebendig gewordenes ‚OJE!’ durch die Botanik stolpern. Über mexikanische Grippeschweine, Jahrhundert- und Jahrtausend-Desaster, die sich wochenweise wiederholen oder Universum umspannende Krisen, die wie Pilze aus dem verlogenen Boden sprießen. Mit dem einzigen Zweck, mich auszuplündern und zu verar….

Aber, Grundgütiger!
Synthetische Kleinstlebewesen?

Die sich, da hege ich nicht den geringsten Zweifel, kaum von Dummbatz Venter erschaffen, aus dem Hochsicherheits-Staub machen und dann – ja? Was tun werden? Wir dürfen – getreu nach Murphy, dem einzig wahren Propheten – sicher annehmen, dass selbst das schlimmst anzunehmende Szenario noch Pipifax gegen das sein wird, was dann passiert. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen: Zuerst klauen die Chinesen eins um es nachzumachen (aus reiner Gewohnheit) und am Ende hocken Billionen synthetischer Kleinstlebewesen zufrieden und an uns satt gefressen auf den Resten der vormalig biologischen Natur.

Und schwenken kleine Schilder, auf denen „Hoch lebe Venter!“ steht. Oder so ähnlich.
LynxxAugen

20
Mai
2010

Wir sind alle eins!

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Ja, das sind wir.
Sagt Frau Merkel.
Im Bundestag.

Denn wir alle (innig im Euro Verbundenen) sind eine Zweck-Gemeinschaft. Nein, nein. Viel gewaltiger. Wir sind eine Schicksals-Gemeinschaft! Und wenn ich es recht bedenke, stimmt das sogar. Wir sind eine vom Schicksal* gebeutelte Gemeinschaft schafsköpfiger Idioten, die mittlerweile einzig und allein einem Zweck dient.

*Immer vorausgesetzt, dass mit ‚Schicksal’ nicht etwa eine philosophische oder mystische Idee gemeint ist, sondern eine Handvoll völlig un- mysteriöser mega-habgieriger Ackermänner.
Hab 'größenwahnsinnig' vergessen. Wird hiermit nachgereicht.


Welchem Zweck?
Hallo?
Irgendwer zuhause?
Wohl nicht.
LynxxAugen

18
Mai
2010

Ackermann – Das Interview – Die Folgen

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Gestern Abend, bei mir zuhause.*
Mein Urlaubs-Hund fünf Minuten vor Frau Illners Ackermann-Spezial:

dogbefore

Und 0,02 Sekunden nachdem Herr Ackermann zu sprechen begann:

dogshortlyafter
LynxxAugen
*Als Entschuldigung an das arme Opfer kann ich nur sagen, dass ich nach dem ganzen Medien-Gedöns neugierig war. Deshalb entschloß ich mich fatalerweise die Wiederholung des o.g. Interviews einzuschalten.

15
Mai
2010

Kleidersammlung = Katzenklau = City-Legende?

ThisIsADogReally
Ich habe einen Urlaubs-Hund.
Was einerseits sehr schön ist, denn ich vermisse meinen immer noch sehr. Andererseits ist es aber auch ein bisschen anstrengend, denn dieses spezielle Tier ist sehr eigen. (Und sagen Sie jetzt nicht prima, dann passt es ja wie angegossen. Zu mir.) Nicht dass ich mich beschweren wollte. Hab die Töle ziemlich gern. Weniger gern habe ich ausgedehnte Renn-Gänge kwer durch die hiesigen Straßen. Frühmorgens um halb sechs. Vor allem mit einem Mini-Vandalen an der Leine, der – unter vielen anderen – das erbauliche Talent besitzt, innerhalb von Sekunden ein halbmeter tiefes Loch in fremde Vorgärten zu schaufeln. Wobei der vormalige Inhalt dieses Lochs meist lückenlos an mir kleben bleibt. Heute Morgen war’s eine Art brauner Torf, den ich mir noch aus dem Gesicht pulte als mich zwei Straßen weiter ein Rinnstein fegender Idiot verächtlich angrinste.

Ich hab zurück gegrinst.
Ja, das sind so die kleinen Freuden.
Ich sehe den Besen immer noch allein da rum liegen.

Nun könnte ich ja in den Wald gehen. Würde jeder sagen. Das geht nicht, weil das Tier ein bekennender Stadt-Neurotiker ist. Bäume findet es ebenso beängstigend, wie das allmähliche Verschwinden der Zivilisation (in Form von Häusern) überhaupt. Und nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. ‚Beängstigt’ ist ein Zustand, der sich bei diesem Tier durch schrilles Geschrei, festklammern an Zäunen, Büschen und gelegentlich auch mal an fremden Beinen manifestiert. Womit ich die Wahl habe von empörten Tier-Freunden oder Vorgarten-Besitzern genervt zu werden.

Heute Morgen waren es die Vorgarten-Besitzer.
Dachte ich. Als mir nach und nach klar wurde, dass das penetrante Geräusch hinter mir ein Chor murmelnder Stimmen sein musste. Im Geiste einen Haufen erboster Garten-Liebhaber mit Forken und Besen bewaffnet vor mir sehend, drehte ich mich resigniert um. Und da kamen sie auch schon (zwar unbewaffnet aber mit entrüsteten Mienen wild gestikulierend) auf mich zu. Ich glaube, ich habe nicht minder erbost „Scheiß-Pack!“ gemurmelt.

„Sie haben die auch gesehen?“, antwortete der erste, der mich erreichte.

Das hat mich, zugegeben, verblüfft. Mein ohnehin schafsähnlicher Gesichtsausdruck verblödete mit Sicherheit um ein Vielfaches als ich die Zuflucht aller Idioten von mir gab: „WAS?“ Der Mann, den mein verwirrtes Gehirn nur mühsam als einen mir direkt gegenüber wohnenden honorablen Beamten identifizierte, deutete erregt um sich.

„DIE!“

Um ein Haar hätte ich „Aha?“ gesagt. Ich brauchte Zeit. Ich musste nachdenken. Wer waren ‚DIE’? War ich etwa in einen Nachbarschafts-Krieg geraten? Der möglicherweise seit Tagen, Wochen, ja Jahren von mir bislang unbemerkt in aller Herrgottsfrühe durch die reinlichen Vorgärten unserer Vorstadt-Straßen tobte? Oder hatte ich Wahnvorstellungen durch akuten Schlafmangel? Mein wie immer äußerst adrett gekleidete Nachbar, dessen exzentrischste Handlung in all den Jahren – soweit ich mich erinnere – in einer gewagt blau-marmorierten Krawatte an Fasching bestand, starrte mich einen Moment funkelnd an, hob sein Bein (wobei der penibel glatte Stoff seiner Hose leicht verrutschte) und versetzte einem grauen Wäsche-Korb (der mir bis dato nicht mal aufgefallen war) einen gewaltigen Tritt.

Nunmehr völlig fassungslos, entfuhr mir ein leises: „Blä?“
Oder so ähnlich.

„Sie lassen ihr …äh… Tier doch nicht von der Leine?“, ermahnte mich beinahe zeitgleich eine füllige Dame, während sie mein Tier irgendwie perplex musterte, nach einem kurzen Denk-Weilchen aber entschlossen fortfuhr: „ Sie sehen es ja selbst, die Katzen-Fänger sind wieder unterwegs. Obwohl wir eine Verfügung erwirkt haben! Das sollte auch Ihnen Sorgen machen!“

Na gut. Ich will’s nicht abstreiten. Das mir anvertraute Tier ähnelt… Äh, nun ja, sagen wir mal so. Es könnte eine Katze sein. Tatsächlich hat sich bei seinem letzten Besuch ein Nachbar fassungslos erkundigt, wieso ihn ein Affe aus unserem Fenster heraus angeglotzt hätte. Feindselig! Der Mann ist nicht ernst zu nehmen. Das kann ich Ihnen garantiert versichern. Erst neulich beschuldigte er die Garten-Besitzer schräg links, ihre ‚riesigen Hasen’ aus purer Bosheit nachts auf seine pingelig ausgerichteten Blumen-Beete zu schmeißen. Über den Zaun. Ich hab mich davon gemacht, bevor ich „Ach? Und zurück fliegen die?“ sagen konnte.

Folglich teilte ich der Dame eher milde mit, es handele sich bei meinem Tier um einen Hund. Ich will es mal vorsichtig ausdrücken: Auch wenn sie darauf nix erwiderte, konnte jeder ihrem leicht aufmupfigen Gesichtsausdruck eine - nun ja - doch irgendwie abweichende Meinung ansehen. Wer weiß, zu welchen überflüssigen Diskussionen ich mich noch genötigt gesehen hätte, wäre nicht in jenem Augenblick ein weißer Kastenwagen um die Ecke gebogen.

Auf dessen einer Seite unten, zwergen-winzig klein ‚Kleidersammlung Blabla-Verein’ stand.

Und das ist mal sicher. Ich habe, wieder zuhause, den Verein ge-googelt und NICHTS gefunden. Außer lauter Seiten über abhanden gekommene Katzen. In Orten und zu genau den Zeiten als dieser Verein seine Sammel-Körbe vor die Türen gestellt hatte. Aber das war erst später. Nachdem das Auto langsam rollend um die Ecke gebogen kam, gefolgt von zwei Männern, die ungefähr 20 Schritt dahinter herliefen. Ohne Körbe. Jeweils einer links bzw. rechts auf dem Bürgersteig. Wirklich surreal wurde es als beide - sofort als sie des Haufens ansichtig wurden - so hurtig wie die vorbeschriebenen fliegenden Hasen in den Kastenwagen hupften, der auf der Stelle (in einer 30er Zone) Schumacher-like Gas gab und verschwand.

Wie gesagt.
Befremdlich.

Also tat ich, was ich sonst nie tue. Ich ließ den ganzen erregten Schwall anklagender Worte höflich still über mich ergehen, nahm sogar einen der in den Körben liegenden Zettel und bestätigte einer Furie im Morgenmantel mit etwas mehr als meiner sonstigen Lethargie, dass die Selbst-Beschreibung ‚Wir sind ein seriöser Verein!’ in Verbindung mit einer Handy-Nummer als einziger Referenz nicht eben von durchschlagender Aufrichtigkeit zeugen kann.

Dann nahm ich meinen Urlaubs-Hund (Es ist ein Hund! Das kann der mir sehr nahestehende Besitzer jederzeit durch allerlei Papiere belegen!), den Zettel sowie die Ermahnung jeden Korb, der mir unterwegs begegnet platt zu treten und bin nachhause gegangen. An einer Menge schon platt getretener Körbe vorbei. Die ich nun, entgegen meiner Gewohnheit beachtete.

Möglicherweise würde ich immer noch zweifeln. Lärmende Mengen, Räuberpistolen aus dem Net und City-Legenden sind nicht unbedingt geeignet mein Vertrauen und meine Aufmerksamkeit zu gewinnen, bzw. länger zu fesseln.

Jedoch, drei Häuser vor meinem Haus fiel mir eine schlampige Frau ins Auge. Die ungefähr in der Mitte einer längeren Zufahrt rumlungerte. Die wiederum überaus sichtbar zu nichts als einem Garten führt. Vor dessem Tor kein Korb stand. Warum auch? Da wohnt ja keiner. Aber eine Menge Katzen laufen da immer rum. Und noch während ich und mein Tier die Frau argwöhnisch begafften, hörte ich hinter mir ein Auto heran kommen, drehte mich um und siehe da. Es war der weiße Kastenwagen. Samt den beiden Kerlen.

Also habe ich „Polizei! Polizei!“ gekreischt. Das wollte ich schon immer mal tun und kann es mir außerdem leisten. Denn einer meiner (ganz wenigen) Lieblings-Nachbarn ist Polizist. Äh. Zwei. Seine Frau auch. Und beide ermuntern mich seit Jahren, in jeglicher Gefahrensituation eben dies zu brüllen. Hin und wieder tue ich netteren Menschen gern einen Gefallen. Sie kamen beide raus. Bereit, sich Serien-Mördern, Vergewaltigern oder Schlimmeren in den Weg zu schmeißen. Im Schlafanzug. Sie haben ein Kleinkind. Und zwei Katzen. Und sind ziemlich taff. Ein freudiges Sekündchen lang dachte ich, sie knallen das schlampige Weib über den Haufen. Wenn sie was zum Über-den-Haufen-knallen dabei gehabt hätten.

Der Sprung der Katzen-Sammlerin halb gegen die Autotür war allerdings auch nicht übel. Hat erbaulich gescheppert.

Um die Erfahrung reicher, dass Häschen-Schlafanzüge allemal zu toppen sind, dass es tatsächlich eine Verfügung gegen jenen vielnamig auftretenden Verein gibt und nicht jede City-Legende pure Erfindung ist, trollten wir uns (nach einer gewissenhaften Dankes-Rede) auf unser Sofa. Von wo aus ich meine Internet-Recherche begann.

Die mich bestürzt.
Mal wieder.*
LynxxAugen
*Im Moment scheinen Katzen in der Hauptsache für genehmigte medizinische Versuche mit dem Ziel, die medizinische Forschung zur Heilung von Querschnittslähmung als Folge einer Rückenmarks-verletzung voran zu treiben, angekauft zu werden. Von hochrangigen (Charité) Laboren. Die den Katzen dann logischerweise das Rückenmark durchtrennen. Gibt noch keinen Fortschritt. Trotz tausender zu Tode gequälter Katzen. Nicht den allergeringsten. Und doch haben diese Forschungs-Einrichtungen, auch dank der Unterstützung vieler Prominenter, ausreichend Geld. Aber nicht genug Katzen. Die überleben die "Heilungs-Methoden" meist nicht sehr lange. Deshalb zahlen diese Labore, schreibt PETA, bis zu 600 Euro für eine Katze.
Ich zahlte jedem mehr, der mit dem Pack macht, was die Labore den Katzen antun. Den Mitarbeitern solcher Labore wünsche ich im Übrigen dasselbe Schicksal wie ihren Kollegen in Marburg, die sich bei ihren Experimenten an Affen mit dem Marburg-Virus infizierten und erfreulich grausig abkratzten.

12
Mai
2010

Die Iden des Merz

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Also Herr Merz ...
Was?
Wer?

Was ist los mit Ihnen? Merz! Herr Merz! Der Merz von damals mit dem Bierdeckel? Großer Anführer der West-Männer-Schweinebuchtler*? Ah! Jetzt dämmert’s. Gut. Also. Der Merz war bei Herrn Beckmann im Fernsehen. Zusammen mit noch so einer gewesenen Größe. Clement. Über den es allerdings nur eins zu sagen gibt: Wandelte der verrottete Gedanke der Sozialdemokratie als stinkender Zombie über die Welt, dann hieße er Clement. So. Nun hab ich’s gesagt und das war’s auch dazu.

Herr Merz allerdings hat mir in den knapp drei Minuten, die ich in einer Mischung aus Grauen und Ekel bei der Sendung verharrte, ganz unverhofft zu einer neuen, höchst erbaulichen Sicht auf das Euro-Debakel verholfen. Was vermutlich damit zusammenhängt, dass Herr Merz sich als Demokratie rettenden Brutus und Frau Merkel als diktatorischen Cäsar sieht. Außerdem kein Amt mehr hat und deshalb auch keine Motivation mit seinen Einsichten hinterm Berg zu halten.

Warum“, fragte Herr Beckmann, „müssen die deutschen Bürger mit ihren Steuergeldern andere Länder vor der Pleite retten?“ (Nicht wortwörtlich, aber in diesem Sinne.)

Und da antwortete Herr Merz (auch so ungefähr): Je nun. Im Prinzip schadete es weder Deutschland noch sonst einem funktionierenden Euro-Land, wenn ein Mitglieds-Staat bei nachgewiesenem Bilanz-Betrug aus der Euro-Zone ausgeschlossen würde. (Wie im Währungs-Unions-Vertrag der EU einstmals beschlossen und noch immer gültig! ) Tatsächlich verhindere dieser speziell dafür im Vertrag befindliche Passus, dass die Abwertung des Euros in einem Mitglieds-Land auf alle anderen Euro-Länder übergreifen würde. Das betreffende Land wäre dann halt pleite. Hätte seine alte, eigene Währung, die nix mehr wert wäre, ein ruiniertes Volk und alles, was damit so einherginge.

Aber DAS wäre natürlich NICHT der Kern des Problems. Das mit Hilfe so vieler Hunderter Milliarden Steuer-Euros (vor allem vom deutschen Steuerzahler) abgewendet werden sollte. MÜSSTE! Ein ruiniertes Volk? Mit einer Pleite-Währung? Pah. Pipifax. Gibt’s im Dutzend billiger auf der Welt.

Es sind die Staats-Anleihen! In diesem Fall die griechischen. Und auch die von Spanien, Portugal, Italien, Irland und so weiter. Die gehörten ja zum größten Teil Banken! Oder richtiger: Den Banken, die erst voriges Jahr Hunderte Steuer-Milliarden ergaunert hatten. Und das dieses Jahr auch wollen.

Und deshalb müssen die griechischen Staatsanleihen auch weiterhin in Euro gewertet bleiben. Was nur geht, wenn Griechenland NICHT aus der Euro-Zone austreten muss. Was eigentlich laut Währungs-Unions-Vertrag jetzt fällig wäre. Aber dann könnten die Banken natürlich nicht mehr gegen den Euro wetten. Und damit gigantische Gewinne erwirtschaften. Denn was wären die gigantischsten Gewinne in einer Schrott-Währung?

Eben.

Deshalb zahlt der Deutsche Steuerzahler in den nächsten 10 bis 20 Jahren Hunderte von Milliarden um den Herren der Banken ihre Spekulanten-Gewinne in Euro zu garantieren. Während die weiterhin fröhlich wie Horden blindwütiger Kleptomanen von Land zu Land ziehen und durch ihre Spekulationen den Euro immer wieder an den Rand des Ruins bringen. Gewinnbringend! Das versteht sich ja von selbst.

Aber wie Frühstücks-Direktor Koch aus Hessen so schön sagt, gibt es hier in Deutschland noch so viele Einsparmöglichkeiten in der Familien- und Bildungs-Politik: Freies Schulessen, billige Kindergartenplätze, bessere Ausrüstung für Schulen, mehr Lehrer und Erzieher, Gesundheitsvorsorge, kostenloses Studium für alle und so weiter. Alles überflüssig! Und sowieso zahlen die meisten Deutschen zu wenig Steuern und kriegen zuviel Geld vom Staat. Selbstredend nicht gemeint sind da Banken, Konzerne und Super-Reiche. Denen überhaupt Steuern zu berechnen ganz falsch ist. Ja! Die noch viel mehr Steuer-Gelder kriegen müssten. Laut Herrn Koch. Der seine brutalst möglichen Hohlnuss-Blasen als Maßnahme der Solidarität, Stabilität und Arbeitsplatz-Garantie anpreist.

Laut Herrn Merz sollte in diesem Fall das hiesige Volk dann aber wenigstens über die tatsächlichen Ursachen seiner sich täglich verschlimmernden Misere aufgeklärt werden. Dass diese ganze Bilanz-Betrügerei nur möglich war, weil ALLE politischen Parteien Deutschlands damals in Brüssel dafür gestimmt hatten, dass die zuerst mit der Währungs-Union gedachte Wirtschafts-Union, die solcherlei Betrügereien und Spekulationen viel schwieriger gemacht hätte, doch lieber in weite Ferne verortet wurde. Und warum gerade der EU-Gesetzes-Artikel, der eindeutig besagt wann ein Land aus der Währungs-Union ausgeschlossen werden MUSS, mit so viel Engegement vor den Bürgern verborgen wird.

Das alles dem Volk zu verklickern, stellt er, der Herr Merz, sich gern zur Verfügung. So von Sendung zu Sendung tingelnd. Den Dolch der Wahrheit und Gerechtigkeit – wie einstmals Brutus – unbeirrt in der erfreut rachsüchtigen Hand.

Nun denn.
Vielen Dank, Herr Merz.
Ich hatte Sie schon vergessen.
Frau Merkel bestimmt auch.
Schätze, das hat sich geändert.

Dumm gelaufen.
LynxxAugen
*Sie wissen schon. Damals, als die große CDU-Hoffnung Merz zusammen mit seinen Kumpeln Koch, Wulff und so weiter die Schlacht in der Schweinebucht gegen das lächerliche, kleine Ossi Merkel neu führte. Und verlor. Wie gehabt.
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.ApoKalypsePart I

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is ihm 17 mal vorn schießprügel gelaufen. hatter gesagt....
NoXxLynXx - 30. Apr, 22:13

randwertiger fall von 'mit Blumen überschüttet' gewesen. :) hab...
NoXxLynXx - 21. Apr, 12:24
nu grade
nich :)
NoXxLynXx - 16. Jan, 10:15
süß!
ein prätentiöses fräulein hehe
erphschwester - 16. Jan, 10:14
haare sind beinahe
fotografisch augen und mund absolut unter-wasser-mäßig
erphschwester - 16. Jan, 10:14

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