Sie haben gestern das stattliche Alter von (wen interessiert das schon, mich bestimmt nicht) XXX Jahren erreicht! Congratulations! Was haben wir Ihnen nicht alles zu verdanken. Mit Worten lässt sich das gar nicht mehr aussprechen.

Und das meine ich wörtlich.
Ja, Herr Kohl.
Sie können stolz wie Bolle sein.
Auf Ihre Errungenschaften.
Die Sie gegen das uneinsichtige Volk, dafür aber mit Hilfe so vieler begeisterter Mit-Streiter aus Wirtschaft, Politik und Banken förmlich durchgekämpft haben.

Denken wir nur an den Euro!
Der im Gegensatz zur „alten D-Mark“, wie Sie, Herr Kohl so trefflich wie vorausschauend stolz formulierten: „Die stabilste Währung ist, die es je geben wird. Absolut fälschungssicher, ein neuer, nie dagewesener Fels in der Welt-Wirtschafts-Brandung, der obendrein noch die Völker Europas auf eine ganz neue, wunderbare Art verbinden wird und selbstredend und erstmalig in der Geschichte des Geldes uneingeschränkt, rest- und lückenlos perfekt immun gegen das internationale Spekulantentum ist!“

Frohgemut, Herr Kohl, stimmen wir Ihnen zu.
Mit Blick auf die derzeitige, neue wunderbare Euro-Gemeinschaft zwischen den europäischen Ländern. Denn nie hätten wir gedacht, WIE eng uns unsere Euro-Mit-Länder dereinst auf die Pelle rücken würden. Das ist ja schon fast zuviel der gieri… äh … freundschaftlichen Nähe!

Und Spekulanten?
Du liebe Zeit, die haben sich am Euro die Zähne ausgebissen. Weil die so schnell gar nicht kauen konnten, wie sie den in sich reingestopft haben. Und die Welt-Wirtschaft? Ja, was wäre die ohne den Euro? Man stelle sich nur mal vor, wir hätten hier jetzt (wie die Dänen und ein paar andere Dummköpfe) noch unsere eigene Währung! Ein Desaster! Am Ende ginge es uns noch gut. Und wir müssten nicht die Schulden der anderen zahlen? Wer könnte denn so was wollen?

Ach Herr Kohl.
Sie und Ihre „Blühenden Landschaften“.
Ein Satz wie Donnerhall.

Der uns jeden Tag ein bisschen schauriger um die Ohren fliegt. Das haben wir Ihnen zu verdanken. Jeder Tag – Nein, nein. Jeder Augenblick! – beschert uns neue, sensationelle Meldungen. Brennende Straßen, Banken und Menschen! Ein Politiker-Tross, der im Sekunden-Takt durch die Weltgeschichte eiert um (First-Class mit vielen leckeren Häppchen) gegen das Unvermeidliche anzuschwallen. Ach ja. Herr Kohl. Uns wird niemals langweilig werden. Was ja ein Grund-Übel der alten, öden D-Mark-Bundesrepublik war.

Und das wir alle nun weniger Geld haben (oder gar keins mehr) hat doch auch was Gutes. Da waren Sie, bester Herr Kohl, direkt hellseherisch. Endlich tun die europäischen Staaten was gegen die allgemeine Verfettung. Was ja total ungesund ist. Das hatten Sie selbstverständlich damals schon im Blick. Weniger Geld = weniger Essen = gesunde, dünne Menschen. Wir sind gerührt. Von Ihrem Weitblick. Ja, ja. Denken wir doch nur an die Zeiten, als jeder noch wie er wollte ins Krankenhaus durfte, sogar alte und dicke Menschen, die selber schuld an ihrem Zustand sind! Die wollten noch im hohen Alter von 50 neue Gelenke oder so. Echt jetzt. Und die ganzen Medikamente, die das unbelehrbare Pack geschluckt hat! Was ein Glück, dass Dank Ihrer Voraussicht damit jetzt Schluss ist.

Darum, lieber Herr Kohl.
Hat niemand all die Lob-Hudeleien, Geschenke, Preise und Orden mehr verdient als Sie. Von Ihren lieben Wirtschafts-, Banken- und Politiker-Freunden. Und wenn Sie das Volk zu Ihren kleinen Jubel-Feiern, die den Steuerzahler höchstens ein paar Hunderttausend Ihrer ABSOLUT-GIGANTISCH-SICHEREN Pipifax-Euros gekostet haben, eingeladen hätten. Ich sage Ihnen! Was Sie von denen gekriegt hätten, das könnten Sie sich in Ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen.

Ich zum Beispiel.
Hätte Ihnen meine allergrößte Bratpfanne …äh... gezeigt!
Die aus super-schwerem Gusseisen.
Aus tiefstem Herzen!
Von mir.
Für Sie.
Ehrenwort.